Logo erstellen?

Das solltest du unbedingt vermeiden.

Sorge dafür, dass dein Logo nicht peinlich wird, sondern bei deiner Zielgruppe ankommt. Das Logo hier oben ging so richtig in die Hose. Dabei ist dein Logo dein Aushängeschild, das Herzstück deines Brandings.

Im Idealfall vereint dein Logo alles, wofür dein Unternehmen steht, in einem Symbol. Es schafft beim ersten Eindruck Klarheit über deinem Angebot und am besten auch über deine USP und deine Werte. Dabei gibt es einige (gestalterische) Feinheiten zu beachten. Worauf die Experten für Gestaltung beim Logo-Design achten, verrate ich dich hier:

Diese 7 Fehler solltest du unbedingt vermeiden, damit dein Logo nicht in die Hose geht.

1. KEINE Markenstrategie entwickeln

Letztens in einer meiner Gratis-Sessions: Ein Kunde zeigt eine Kinderzeichnung und fragt, ob man das als Logo verwenden kann. Einfach, weil diese Kinderzeichnung eine besondere Bedeutung für diese Kundin hat. Die Zeichnung hat aber gar nichts mit ihrem Business zu tun.

Natürlich kannst du machen, was du willst. Aber ganz ehrlich, Leute: Ihr wollt doch ein Business aufbauen? Wo ist der Plan?

Passt diese Kinderzeichnung wirklich zu deinem Angebot? Wie ist deine Positionierung? Was genau bietest du an? Was macht der Wettbewerb? Passt diese Zeichnung zu deiner Zielgruppe, deinen Werten, deinen Zielen, oder zählt hier nur deine emotionelle Bindung an den „Illustrator“. Ist diese Zeichnung überhaupt geeignet als Symbol für dein Business?

Nutze die Antworten auf diese Fragen als Checkliste. Sie sollten in deinem Erscheinungsbild auf den Punkt gebracht werden. Dafür braucht es natürlich Kreativität, aber auch das Wissen, wie man eine Marke aufbaut. Wenn das Know-how fehlt, ist davon abzuraten, dein Logo von ambitionierten Freunden erstellen zu lassen. Mangelnde Kenntnisse und Erfahrung bei der Logo-Entwicklung führen auf Dauer oft zu unbefriedigenden Ergebnissen. Im schlimmsten Fall entsteht ein Logo, das als unseriös oder gar unpassend empfunden wird.

2. Die Zielgruppe außer Acht lassen

Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. So einfach ist das. Bei einer professionellen Logo-Entwicklung dreht es sich nicht um deinen Geschmack. Was du schön findest, ist zweitrangig.  Entscheidend ist, wie dein Business bei deinen Interessenten herüberkommt. 

Wenn du Punkt 1 ernst genommen hast, hast du dich bestimmt auch schon über die Vorlieben deiner Zielgruppe informiert. Wen genau willst du ansprechen? Dabei sind demografische Faktoren wie Alter und Einkommen nicht mehr entscheidend. Für deine Ansprache ist viel mehr der Lebensstil bestimmend. Lasse diese Erkenntnisse in die Gestaltung einfließen. Auf diese Weise steigerst du die Akzeptanz deines Erscheinungsbildes.

Zielgruppem_vergleich
GLEICHE ZIELGRUPPE?
Senior, höheres Einkommen, Hochschulabschluss: demografische Kriterien reichen nicht mehr aus!

3. BILLIGE DESIGN-VORLAGEN AUS DEM INTERNET verwenden

Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich im Internet billig ein Logo zu beschaffen. Jeder kann für kleines Geld ein Stock-Logo kaufen oder Vorlagen runterladen und anpassen.

Folgendes solltest du dabei bedenken:
• Wie individuell wird ein auf diese Weise erstelltes Logo aber wohl sein?
• Was sagt ein solches Logo über dein Unternehmen aus? Wahrscheinlich nichts!
• Und wie viel Beratung bekommst du in so einem Fall? Wirst du auf eventuelle Lücken in deiner Herangehensweise hingewiesen?
• Was machst du, wenn du später doch professionalisieren willst?

Spare also nicht am falschen Ende. Früher oder später kommt das wie ein Bumerang zurück.

4. TYPOGRAFISCHE SÜNDEN

Typografie ist ein Fachgebiet. Es gibt Professoren und Designer, die sich z. B. ausführlich damit beschäftigen, wie genau der innere Bogen einer Serife aussieht oder wie hoch die X-Höhe sein sollte. Details, die man als Laie nur unbewusst wahrnimmt, die allerdings sehr viel beitragen zu Charakter und Funktion eines Schriftzugs.

Oft lohnt es sich, etwas abseits des Stroms zu schwimmen und bei der Bedienung der gewünschten Assoziationen nicht zu offensichtlich zu agieren. Wofür du dich entscheidest, hängt davon ab, wie dein Business wahrgenommen werden soll und vor allem, wen du erreichen willst. Diese drei Fehler solltest du aber bei deiner Schriftwahl vermeiden:

Ist dein Schrift zeitgemäß?
Ist dein Schrift zeitgemäß?

A. Die falsche Schrift

Jede Schrift hat ihren eigenen Charakter, und viele Fonts werden bereits mit bestimmten Werten oder Lebenseinstellungen in Verbindung gebracht. Auch Schriften verhalten sich wie Mode. Fonts sind genauso ein Kind Ihrer Zeit wie die Klamotten, die man einst getragen hat. 

Verwendest du zu viele Schriften?
Verwendest du zu viele Schriften?

B. Zu viele Schriften

Das Gesamtbild eines Logos wirkt unruhig und kompliziert, wenn man verschiedene Fonts verwendet. Richtlinie ist eine Kombination aus Haupt-Schriftart, die sich in der restlichen Kommunikation des Unternehmens wiederfinden kann, und einer komplementären Schrift für einen Claim oder Ähnliches.

typofehler2_kein_lesefluss
Fehlt bei deinem Logo der Lesefluss?

C. Falsches Kerning

Wenn die Weißräume zwischen den einzelnen Buchstaben optisch nicht ausgeglichen sind, wird der Lesefluss unterbrochen. Man kommt ins Stolpern. Damit dein Logo ein gutes Bild abgibt, solltest du beim Design unbedingt auf das Kerning achten und wo nötig optimieren.

5. DIE FALSCHE FARBE

Farbwahl beim Logo-Design

Wer blaue Banane verkaufen will, wird es schwierig haben.
Die Bedeutung der Farben ist oft (biologisch) konditioniert. Manche Farben sind so tief in unserem Gehirn verwurzelt, dass eine Abweichung der Norm nur selten angenommen wird. Das gilt insbesondere für Lebensmittel. Die falsche Farbe kann ja „giftig” oder „Gefahr” bedeuten. 

Farben wirken auf verschiedenen Ebenen: politisch, psychologisch, symbolisch und kreativ. Jede Farbe verfügt über eine eigene Mischung von Assoziationen. Oft ist die Bedeutung der Farben auch kulturell bestimmt, wie z.B. die Farbe Weiß. Weiß wird im westlichen Kulturkreis in der Regel mit Begriffen wie Freude assoziiert. Es steht auch für Unschuld, Reinheit und Jungfräulichkeit – denke an Hochzeiten. In China ist es aber die Farbe der Trauer. Sie wird mit dem Tod assoziiert und wird in der chinesischen Kultur vorwiegend bei Beerdigungen verwendet.

Die wichtigsten Farbassoziationen hat Eva Heller in ihrer wissenschaftlichen Untersuchung „Wie Farben wirken: Farbpsychologie. Farbsymbolik. Kreative Farbgestaltung“ zusammengetragen.
Hier ein kleiner Einblick in die Werte der zwei beliebtesten Farben (Umfrage bei 1888 Frauen und Männer aller Altersgruppen).

BLAU
ist die Lieblingsfarbe von 40 % der Männer
und von 36 % der Frauen.
Assoziationen mit:
POSITIV: Sympathie, Harmonie, Freundlichkeit, Freundschaft, Treue, Vertrauen, Entspannung
NEGATIV: Sehnsucht, Kälte, Kühle, Stille

ROT
ist bei Männern und Frauen gleich beliebt:
Jeweils 20 % nannten Rot als Lieblingsfarbe
Assoziationen mit:
POSITIV: Glück, Energie, Aktivität, Lebenskraft, Leidenschaft, Liebe, Verführung, Aufregung, Erotik, Nähe
NEGATIV: Hass, Wut, Impulsivität, Aggressivität, Hitze, Feuer, Lärm, Gefahr, Verbotenes

Die detaillierte Wirkung jeder einzelnen Farbe bespreche ich (demnächst) in einem anderen Blog. Hinterfrage auf jeden Fall die Farbwahl. Ein guter Designer kann dir erklären, wie die Wirkung einer bestimmten Farbe ist. Die wichtigste Frage, die du bei deiner Farbwahl stellen solltest, lautet: Womit will ich assoziiert werden?

6. VIEL ZU KOMPLIZIERT

Ein Foto oder Illustration ist KEIN LOGO.

Das Logo sollte in seiner Form auf das Wesentliche beschränkt werden. Es ist ein SYMBOL, kein Gemälde, keine Illustration und schon gar kein Foto.  (siehe Abbildung)

Das hat nicht nur ästhetische Gründe, sondern erhöht den Wiedererkennungswert enorm. Je komplizierter die Form, desto schwieriger wird es, sie auf Anhieb richtig zuzuordnen. Es ist wichtig, den Betrachter nicht mit zu vielen Details zu überfrachten. Wie beim Thema Farben gilt auch hier: Weniger ist mehr!

7. NICHT FÜR ALLE MEDIEN GEEIGNET

Selbstverständlich muss dein Logo auf allen Medien funktionieren. Wenn der Entwurf auf deiner Webseite in Mini-Version nicht mehr erkennbar ist, entscheide dich für eine andere Ausführung. Überprüfe, wo das Logo überall eingesetzt werden soll und welche Anforderungen es dafür gibt. Für Drucksachen wie Flyer, Visitenkarten oder Plakate gelten andere Vorgaben als für Wegweiser am Gebäude, auf Packungen, Werbeartikel oder gar auf dreidimensionalen Flächen, z. B. am Auto. Kann das Logo für diese Anwendungen angepasst werden, ohne sein Charakter zu verlieren?

FAZIT

Jetzt weißt du genau, worauf du bei deinem Logo-Design achten solltest. Du hast an alle Punkte gedacht, um möglichst viele Logo-Fehler zu vermeiden. Dein Logo ist aussagekräftig, einprägsam und bringt deine Botschaft auf den Punkt. Du verwendest die richtige Schriften, Farben und Formen. Es funktioniert auch in schwarz weiß und liegt in den richtigen Formaten vor. Dann kann nichts mehr schief gehen. Mache es überall sichtbar und deine Kunden werden dein Logo mit deinem Business verknüpfen.

Die besten Strategien für deine Marke

Wofür stehst du? Gucci oder Bauchladen?

Erfolgreiche Marken wissen, worauf es ankommt.Hol dir jetzt die gratis Branding Basics. Und gratis bedeutet gratis: Du musst keinen Newsletter abonnieren 😁

Empfohlene Beiträge